Gerold Brenner (60): “Ich habe mich gesund gewandert”

So gesund habe ich mich noch nie gefühlt. Alle meine körperlichen Beschwerden sind weg. Im letzten Jahr habe ich mein Leben nochmals komplett umgekrempelt. Jetzt bin ich auf dem richtigen Weg.

Pro Tag mache ich mindestens 10‘000 Schritte, am liebsten bin ich in der Natur – je einsamer, desto besser. Dieses Jahr wurde ich 60 und gönnte mir eine zweimonatige Auszeit. Ich wanderte durch die kanadischen Wälder, oft schlief ich in einem Zelt.

Ich machte Karriere, doch zufrieden war ich nicht

Obwohl ich ohne Begleitung unterwegs war, fühlte ich mich nie einsam. Ich kommunizierte mit den Bäumen und Waldgeistern. Das klingt jetzt nach Spinnerei, ist es aber nicht. Wir Menschen haben einfach das Ursprüngliche verloren, zu sehr sind wir im Hamsterrad gefangen.

Ich war da keine Ausnahme. In der Modebranche machte ich Karriere, zuletzt war ich Chefdesigner in einem Schweizer Warenhaus. 16-Stunden-Tage waren für mich normal, dafür konnte ich mir ein luxuriöses Leben leisten. Ganz zufrieden war ich trotzdem nicht. Ich war gestresst und in meinem Beruf fehlte mir die Kreativität. Es ging nur darum, Kleidung zu designen, die sich besonders gut verkauft.

Ich wusste manchmal nicht, wie ich über die Runden komme

Im Alter von 50 Jahren zog ich einen Schlussstrich und machte mich selbständig. Ich begann, eigene Kleidung aus nachhaltigen Materialien herzustellen. Im Gegensatz zu früher verdiente ich damit aber kaum Geld.

So wusste ich manchmal schon in der Mitte des Monats nicht, wie ich über die Runden komme. Doch ich lernte, mit weniger zu leben. Mein 120-Quadratmeter-Loft tauschte ich gegen ein WG-Zimmer und nahm einen Nebenjob als Verkäufer in einem Laden für nachhaltige Produkte an.

Für meine körperliche Fitness tat ich wenig

Trotz dieser gewonnen Freiheit fühlte ich mich manchmal gehetzt, ich war auf der Suche. Was macht mich glücklich? Wie möchte ich leben?

Auch litt ich unter der chronischen Darmkrankheit Colitis ulcerosa; nur mit Kortison konnte ich diese in Schach halten. Ich hatte leichtes Übergewicht; für meine körperliche Fitness tat ich wenig.

Eine Lungenembolie war ein Warnschuss

Vor zweieinhalb Jahren hatte ich eine Lungenembolie – ein Warnschuss. Ich begann mit dem Wandern, Meditieren, machte eine schamanische Ausbildung und stieg von der vegetarischen auf die vegane Ernährung um. Das Kortison und alle meine anderen Medikamente konnte ich absetzen – meine Ärztin meinte, dass ich mich gesund gelaufen habe.

Trotzdem bin und bleibe ich ein Genussmensch. So trinke ich gerne mal ein Glas Wein oder einen guten Kaffee und habe auch kein Problem, bei einer Einladung vegetarisch zu essen. Auch an der Mode habe ich nach wie vor Spass und trage noch immer gerne meine Männerröcke. Damit will ich aber auch provozieren und die gängigen Geschlechterklischees infrage stellen.

Zehntausende folgten mir auf Instagram, doch dann wurde mein Account gehackt

Früher teilte ich die Fotos meiner auffälligen Outfits gerne in den sozialen Medien. Auf Instagram hatte ich über 16‘000 Abonnenten, für die Schweiz ist das eine beachtliche Zahl. Immer wieder hatte ich Anfragen für Werbeaufträge, die ich meistens aus ethischen Gründen ablehnte. Ich wollte nicht als Influencer Geld verdienen, sondern lieber meine Gedanken und Ideen frei über diese Netzwerke teilen.

Vor einem Jahr wurde mein Instagram-Account gehackt. Ich habe bis heute keinen Zugriff darauf. Zwar stört mich der Gedanke, dass Betrüger in meinem Namen Schindluderei betreiben können, aber sonst tut es mir gut, nicht mehr so präsent in den sozialen Medien zu sein.

Ich möchte in eine Kommune auf dem Land ziehen

Ich habe andere Pläne – im nächsten Jahr will ich Zürich verlassen und in den hintersten Jura in eine Kommune ziehen. Die Idee ist, dass man sich gegenseitig unterstützt, sich aber auch seinen Freiraum lässt. Im Jura plane ich, Kurse und Workshops anzubieten für Menschen, die aus den gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und zurück zur Natur möchten. Arbeiten möchte ich, solange es geht. Ich verstehe sowieso nicht, warum mit dem offiziellen Pensionsalter damit Schluss sein sollte.

Meine Neugierde und Offenheit will ich bis ins hohe Alter bewahren. Solange ich jeden Tag etwas Neues lernen kann, ist das Leben lebenswert. Viele Leute halten mich für verrückt, dass ich mit 60 noch aufs Land ziehen will. Im Alter sei das Leben in der Stadt doch viel angenehmer, sagen sie.

Klar, ich könnte scheitern. Soll ich deshalb vor Veränderungen zurückschrecken? Für mich ist es der richtige Weg und ich fühle mich fit und bin voller Tatendrang. Wer weiss, was in zehn Jahren ist? Irgendeine Lösung findet sich immer.

“Ich wäre froh gewesen, wenn meine Eltern eine Notrufuhr gehabt hätten”

Sie sind topfit. Warum tragen Sie eine Notrufuhr?

Ich bin oft allein auf Wanderungen, gerne in den einsamsten Tälern. Da ist es doch gut, wenn man mit der Notrufuhr schnell Hilfe holen kann. Das Handy ist nicht immer griffbereit und oft ist auch der Empfang schlecht.

Würden Sie auch im Alltag eine Notrufuhr tragen?

Gerade im höheren Alter ist das sinnvoll. Wenn man etwa stürzt, kann die Notrufuhr Leben retten. Das ist auch für die Angehörigen beruhigend.

Sprechen Sie aus Erfahrung?

Ich wäre froh gewesen, wenn meine Eltern eine Notrufuhr gehabt hätten. Mein Vater pflegte meine demente Mutter zehn Jahre lang zu Hause, bis er Mitte 90 war. Mein Bruder und ich unterstützten sie zwar so gut es ging, aber wir konnten ja auch nicht immer vor Ort sein.

Andere Hilfe wollten Ihre Eltern nicht?

Nein, dafür waren sie zu stolz. Nachdem mein Vater gemerkt hatte, dass die Pflege für ihn nicht mehr machbar war, sah er seine Aufgabe erfüllt. Ich durfte ihn beim Sterben begleiten, drei Monate später ging auch meine Mutter. Leider erkannte sie mich in ihren letzten Monaten nicht mehr. 

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