So trainieren Sie Ihr Gehör

Warum hören viele im Alter schlechter? 

Ab dem 50. Lebensjahr nimmt das Hörvermögen bei vielen Menschen ohne erkennbaren Grund langsam ab. Betroffene beginnen, hohe Töne wie Kinderstimmen, Vogelgezwitscher oder die Türklingel zu überhören. Später können ihnen auch die mittleren und tiefen Töne entgehen. Einem Gespräch in geräuschvoller Umgebung zu folgen, fällt zunehmend schwerer. 

Die Mediziner sprechen hier von Verschleisserscheinungen der Sinneshaarzellen. Diese wachsen nämlich nicht nach. 

Die genauen Ursachen des zunehmenden Verlustes des Gehörsinns ist noch ungeklärt. Studien zeigen, dass Angehörige von Naturvölkern mit siebzig Jahren genauso gut hören wie dreissigjährige Städter. Und Personen, die ihr Leben in einer sehr ruhigen Umgebung verbracht haben, weisen im Alter kaum bis gar keine Anzeichen von Schwerhörigkeit auf. 

Offenbar summiert sich jeder kleine Schaden, der durch Lärmbelastung im Laufe der Zeit entsteht. Der Alterungsprozess und damit der Verlust des Gehörsinns sind wahrscheinlich das Ergebnis aller schädlichen Einflüsse während des ganzen Lebens. Weitere Einflussfaktoren, die den Verlust des Gehörsinns begünstigen, sind Genussgifte wie Nikotin, Erkrankungen wie Diabetes, Medikamente wie Antibiotika sowie genetische Veranlagung. 

Verlust des Gehörs betrifft nicht nur Senioren 

Da Schwerhörigkeit mit zunehmendem Alter fortschreitet, sollte man annehmen, dass sich der grösste Teil der Hörverlust-Betroffenen im Rentenalter befindet. Bis vor wenigen Jahren traf diese Annahme auch zu. Doch inzwischen stellen nicht mehr die Ältesten die grösste Zahl von Menschen mit Hörverlust. Nach Angaben der WHO, sind mehr als 5 Prozent der Weltbevölkerung – 466 Millionen Menschen – schwerhörig. Die meisten von ihnen sind Erwachsene, die in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen leben. 

Die Generation der Babyboomer, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurde, ist auch besonders stark betroffen. Experten sind sich einig, dass diese Entwicklung das Ergebnis einer stetig zunehmenden Dauerbelastung durch Lärm ist, basierend auf Lebensstil und Umfeld. So haben die Babyboomer schon seit ihrer Jugend viel Zeit mit lauter Musik in Discos, bei Rock-Konzerten und zuhause verbracht und waren auch in ihrem täglichen Umfeld einer zunehmenden Lärmbelastung ausgesetzt, beispielsweise durch Verkehrslärm. 

Alarmierend: Bei den Kindern der Babyboomer ist die Situation noch viel schlimmer. Die Gründe sind naheliegend: immer mehr Umweltlärm und regelmässiger und zu lauter Musikkonsum, vor allem über Kopfhörer. 

Diese haben sich als besonders gefährlich erwiesen. Fast die Hälfte der 12- bis 35-Jährigen auf der Welt – etwa 1,1 Milliarden Menschen – sind laut WHO von Hörverlust bedroht. Der Grund dafür ist die laute Musik, die sie mit Kopfhörern auf ihren Smartphones und Playern hören. 

Beim Hören von Musik über Kopfhörer erreicht die Lautstärke oft 105 dB, während in Unterhaltungslokalen der durchschnittliche Schallpegel zwischen 104 und 112 dB liegt. Und das liegt weit über den zulässigen Werten, die für Erwachsene bei 80 dB und für Kinder bei 75 dB liegen. 

Warum das Gehör so wichtig ist 

Mit dem Ohr nehmen wir nicht nur Töne und Geräusche wahr; es ermöglicht uns auch, das Gleichgewicht zu halten. Das Wort gehört zur Hälfte dem, welcher spricht, und zur Hälfte dem, welcher hört. Das Gehör informiert uns über Ereignisse in unserer Umwelt, die wir nicht bemerken würden, wenn wir nur unsere Augen hätten: der rasenmähende Nachbar im Garten, der bellende Hund zwei Strassen weiter, das schwache Dröhnen eines Flugzeugs hoch oben am Himmel oder das Zwitschern eines Vogels im Baum. 

Unsere Ohren fangen zahlreiche Informationen ein, die den Augen verborgen sind. Viele Signale nehmen wir nur durch Hören wahr. Gerade im Strassenverkehr verschafft uns unser Gehör Sicherheit. So zum Beispiel vor einem hupenden Auto, einer einfahrende Strassenbahn oder einem klingelnden Radfahrer. 

Was kann einen Hörverlust verursachen? 

  • Eine Folge eines Hörproblems (oft Otitis oder Otosklerose). 
  • Schwefelpfropfen in den Gehörgängen. 
  • Negative Faktoren (Feuchtigkeit, Staub und Schmutz), die einen entzündlichen Prozess auslösen. 
  • Schwächung der Funktion des Hörnervs.
  • Starker Lärm, verschiedene Geräusche (die 60 dB überschreiten) im Zusammenhang mit beruflichen Tätigkeiten.
  • Behandlung mit Antibiotika und anderen Medikamenten.
  • Angeborene Ohranomalien. 

Was tun, wenn es leise wird? 

Altersschwerhörigkeit entwickelt sich schleichend und ist nicht heilbar. Abhilfe schafft ein Hörgerät. Wichtig ist, dass es möglichst früh zum Einsatz kommt, denn Schwerhörigkeit führt zu sozialem Rückzug, Einsamkeit und Isolation. Betroffene fühlen sich im Kontakt mit anderen Menschen oft verunsichert, ziehen sich unbewusst zurück, werden mitunter sogar depressiv. Das Gehirn bekommt immer weniger Eindrücke, baut Nervenverbindungen ab, verlernt zu verstehen. Damit steigt auch das Risiko, an Demenz zu erkranken. Hörprobleme zu ignorieren oder zu bagatellisieren ist auch im fortgeschrittenen Alter riskant. Wer häufig gesagt bekommt: “Stell doch mal den Fernseher leiser!”, tut gut daran, schleunigst den HNO-Arzt aufzusuchen. Regelmässige Hörtests erleichtern die frühzeitige Diagnose. 

Wie ich mein Gehör trainieren kann 

Experten haben herausgefunden, dass Gehörtraining ein schlechtes Gehör verbessern kann. Zwar lassen sich durch Gehörtraining die Ursachen für Hörprobleme zwar nicht beseitigen, allerdings wird bewusster gehört. 

Wir haben für Sie ein Gehörtraining zusammengestellt. Die Übungen eignen sich für Senioren mit und ohne Hörgerät. 

Dem Geräusch auf der Spur 

Suchen Sie sich eine belebte Stelle, zum Beispiel auf dem Marktplatz. Stöckelschuhe, Wortfetzen, Türenschlagen: Welche Geräusche können Sie identifizieren – und vor allem: Woher kommen sie? 

Geräusche aus der Natur 

Setzen Sie sich während eines Spaziergangs auf eine Parkbank, auf den Balkon oder auf die Terrasse, und schliessen Sie die Augen. Was können Sie hören: das Tuckern eines Rasenmähers, Kindergeschrei auf einem Spielplatz, Nachbarn die, sich unterhalten oder Vogelzwitschern? Überlegen Sie, was die Geräusche bei Ihnen auslösen: Freude, schöne Erinnerungen – oder vielleicht Ärger? 

Doppelt Aufmerksamkeit 

Ihre Angehörigen sind zu Besuch? Dann versuchen Sie es doch einmal mit dieser Übung: Sie setzen sich in die Mitte, ihre Angehörigen setzen sich jeweils links und rechts daneben. Nun beginnt jeder der beiden über ein anderes Thema zu reden. Versuchen Sie dabei, beiden Erzählungen zu folgen. 

Ohren spitzen 

Gehen Sie dorthin, wo es trubelig zugeht – zum Beispiel in ein Einkaufszentrum oder auf einen Bahnhof. Bleiben Sie irgendwo stehen, spitzen Sie die Ohren, und konzentrieren Sie sich auf eine Tonquelle, etwa die Lautsprecherdurchsage oder das Gespräch zwischen einem Verkäufer und einer Kundin. Alles andere blenden Sie so gut es geht aus! 

Machen Sie sich verständlich 

Sie tun sich schwer, beim Spieleabend oder in der Kaffeerunde alles mitzubekommen? Nehmen Sie sich fürs nächste Mal diese Übung vor: Sagen Sie es, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Erklären Sie in freundlichem Ton, wie man mit Ihnen reden sollte, damit Sie folgen können. Bitten Sie beispielsweise den Sprecher, langsamer und deutlicher zu reden oder den Satz in anderen Worten zu wiederholen. 

Geräusche erkennen 

Für diese Übung benötigen Sie einen Partner: Sie schliessen die Augen, während der Partner neben Ihnen ein Geräusch erzeugt. Nun müssen Sie erraten, um welches Geräusch es sich dabei handelt und womit er dieses erzeugt hat. Das kann zum Beispiel das Rascheln von Papier, das Kratzen auf Holz, das Klingen eines Glases oder das Klopfen an einer Tür sein. 

Leises verstehen 

Der Fernseher muss nicht immer auf voller Lautstärke laufen. Wenn Sie Ihre Sinne schärfen wollen, dann reduzieren Sie die Lautstärke soweit, dass Sie gerade noch etwas hören können. Nun müssen Sie sich anstrengen, um wirklich zu verstehen, was gesagt wird. Schliessen Sie die Augen und versuchen Sie zu verfolgen, worum es gerade geht. 

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