Altersdepression – das kann ich tun

Was versteht man unter einer Altersdepression?

Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik wurden im Jahr 2017 etwa 6% der Bevölkerung wegen psychischer Probleme behandelt. Depressionen sind die häufigste psychische Erkrankung, von der 9 % der Bevölkerung betroffen sind.

Wenn Menschen ab 65 Jahren an einer Depression leiden, sprechen Mediziner von einer Altersdepression. Bei manchen Betroffenen entwickelt sich die Depression schon in jüngeren Jahren und setzt sich dann im Alter fort.

Die Depression (lateinisch: Lustlosigkeit, Bedrücktheit) ist eine psychische Störung, die die Gefühlswelt eines Menschen den grössten Teil des Tages negativ verändert. Freudlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind starke Symptome einer Depression. Eine Depression unterscheidet sich daher von normalen Stimmungsschwankungen und sollte nicht mit schlechter Laune oder Traurigkeit verwechselt werden. Auch die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen mündet nicht automatisch in eine Depression. Traurigkeit ist ein temporärer Zustand, sozusagen ein Gefühlstief und das gehört ganz natürlich zu unserem Leben dazu.

Die gute Nachricht: Altersdepressionen sind häufig heilbar. Eine erfolgreiche Behandlung geht mit dem Wissen um die Krankheit, ihre Symptome und Heilungsmethoden einher.

Aber auch präventiv kann man gegen Depressionen vorgehen. Ein stabiles Netz aus Familie und Freunden ist hierbei eine gute und wichtige Grundlage. Bei Symptomen einer Depression und auch als Präventivmassnahme sollte man allerdings nicht zögern, professionelle psychische Beratung in Anspruch zu nehmen, damit sich die Depression nicht manifestiert. Hierfür müssen Sie heutzutage nicht mal ihre eigene vier Wände verlassen. Dies können Sie auch bequem von zu Hause aus per Sprach- oder Videoanruf mit spezialisierten Experten. Eine solche Beratung unterstützt bei Problemen und Schwierigkeiten und hilft dabei, die eigene psychische Gesundheit langfristig zu erhalten.

Warum erkranken alte Menschen häufiger an Depressionen?

Die Ursache für Depressionen bei älteren Menschen sind in der Regel das Ende des Arbeitslebens, das Erwachsenenleben der Kinder, Krankheit und der Tod von Angehörigen. Das Fehlen eines bestimmten Lebensziels und einer bestimmten Beschäftigung sowie das Gefühl, in der Familie belastet zu sein, sind ebenfalls Ursachen für Depressionen bei älteren Menschen.

Altersdepression Symptome

Da Altersdepressionen vielfältige Ursachen haben und mit anderen Krankheiten gleichzeitig auftauchen können, ist es schwierig, ein typisches Krankheitsbild zu zeichnen. Neben dem Gefühl der Bedrücktheit und Antriebslosigkeit fühlen sich Betroffene oft hilf- und hoffnungslos. Depressive Menschen leiden in vielen Fällen unter starken Minderwertigkeitsgefühlen und Schuldgefühlen. Hinzu kommen mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Reizbarkeit und Suizidgedanken. Betroffene beschreiben Depressionen manchmal auch als ein “Gefühl der Gefühllosigkeit”.

Es gibt zudem alterstypische Besonderheiten von Depressionen. Psychische Störungen im Alter sind häufig nicht die einzigen behandlungsbedürftigen Krankheiten der Patienten. Viele Senioren haben zusätzlich mit körperlichen Leiden zu kämpfen. Sehr oft besteht ein Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen und Funktionseinschränkungen. Erkrankte Senioren neigen dazu, bestehende Probleme viel stärker als bedrohlich wahrzunehmen als jüngere Erkrankte. Wenn man zum Beispiel, wegen eines Oberschenkelhalsbruchs, seine alltäglichen Besorgungen nicht mehr selbst erledigen kann oder wenn man keine alltägliche Aufgabe mehr hat, weil der pflegebedürftige Ehepartner gestorben ist und die Kinder schon lange aus dem Haus sind.

Ältere Menschen leiden meist an körperlichen Symptomen, wenn sie an einer Depression erkrankt sind. Diese Beschwerden sind in vielen Fällen psychosomatischer Natur, das heisst, dass sich negative Emotionen durch körperliche Beschwerden äussern. Umgekehrt können auch körperliche Leiden psychische Auswirkungen haben. Das kann beispielsweise dann passieren, wenn Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und nicht mehr allein aus dem Haus gehen können und in Folge einsam zuhause sitzen und depressiv werden.

Die Symptome für Depressionen im Alter sind, wie bei jüngeren Menschen auch:

  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • Niedergeschlagenheit
  • Konzentrationsprobleme
  • Innere Unruhe
  • Sprech- und Denkblockierung
  • Rückzug aus dem sozialen Umfeld
  • Suizidgedanken
  • Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Atempobleme etc.
  • Gestörter Schlafrhythmus
  • Appetitlosigkeit

Altersdepression Vergesslichkeit

Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche können nicht nur Anzeichen für eine Demenz sein, sondern auch bei einer Depression auftreten.

Weil sich die Beschwerden der beiden Erkrankungen stark überlappen können, ist das Risiko gross, dass Depressionen im Alter als Demenzen fehldiagnostiziert werden. Eine korrekte Diagnose sei jedoch wichtig, da Depressionen auch im Alter gut behandelbar sind, Demenzen hingegen meist nicht.

Altersdepression vorbeugen

Selbstverständlich gibt es keine eindeutige Handlungsempfehlung, mit der man es schafft, eine Altersdepression auf jeden Fall zu vermeiden. Dennoch lassen sich, gerade mit Blick auf die Ursachen einer Altersdepression, einige vorbeugende Massnahmen treffen. Dadurch können Sie die Wahrscheinlichkeit einer Depression im Alter zumindest mindern.

Oft ändert sich das Leben im Alter beträchtlich. Dabei können die Veränderungen sehr unterschiedlich sein:

  • Wegfallen der Tagesstruktur durch den Eintritt in die Rente
  • Ängste vor Verarmung, Pflege, Erhalt der Gesundheit etc.
  • Einsamkeit durch das Sterben von Freunden und Lebenspartnern
  • Zunehmende körperliche Beschwerden
  • Normale altersbedingte Leistungsverminderung
  • Gefühl, nicht mehr wichtig bzw. nutzlos zu sein oder nicht mehr gebraucht zu werden

All diese Veränderungen können als gravierend erlebt werden, wodurch sie eine Altersdepression hervorrufen können. Diesen Veränderungs-Faktoren kann man im Alter natürlich nicht komplett aus dem Weg gehen. Allerdings kann man auf manche in gewissem Masse einwirken:

  • Erhalten Sie sich Hobbies bzw. legen Sie sich welche zu: Das hält aktiv, schafft mitunter soziale Kontakte und hält davon ab, zu sehr ins Grübeln zu geraten. Ehrenamtliche Tätigkeiten helfen auch in dieser Hinsicht
  • Halten Sie sich körperlich fit durch Sport und ausgewogene Ernährung: Ein gesunder Körper ist weniger anfällig für Beschwerden
  • Erhalten Sie Freundschaften bzw. nehmen Sie Teil an Gruppenaktivitäten: Dadurch können Sie eventueller Vereinsamung vorbeugen

10 Tipps zu Altersdepression: Was kann ich tun!

Es gibt viele Möglichkeiten als Angehöriger einem depressiven Menschen zu helfen.

Zeigen Sie Verständnis: Der erste Schritt zum richtigen Umgang mit Menschen, die an Altersdepression leiden: Zeigen Sie Verständnis für deren momentane Situation.

Vermeiden Sie Schuldgefühle: Ein Mensch mit Depressionen gibt sich selbst die Schuld an seinem Gemütszustand. Je grösser die Schuld für ihn ist, desto niedergeschlagener ist er. Es gilt also in jedem Fall, Schuldgefühle zu vermeiden.

Nicht bagatellisieren: “Du bist gerade einfach nur schlecht drauf, nimm es nicht so schwer!” Eine solche Bagatellisierung bewirkt, dass sich der betroffene Mensch nicht ernst genommen fühlt bzw. dass er sich weiter Schuldgefühle macht: Das, was für andere anscheinend so leicht zu vertragen ist, ist für ihn momentan unüberwindlich.

Machen Sie keine Stimmung: Es ist vielleicht gut gemeint, aber kleine Witze, die normalerweise helfen, die Atmosphäre ein wenig aufzuwärmen oder Spässe am Rande sind besser zu vermeiden: Jeder Witz, über den ein depressiver Mensch nicht lachen kann, trägt mehr zu seiner niedergeschlagenen Stimmung bei.

Vermeiden Sie Anteilnahme: Auch in der Anteilnahme kann eine unausgesprochene Anklage liegen: Erzählt man dem Menschen, dass seine Angehörigen sich um ihn sorgen, kann das kontraproduktiv sein. Denn es führt eher dazu, dass er denkt, nicht nur sein eigener emotionaler Ballast zu sein, sondern auch noch der der Angehörigen. Und dies wird die Depression nur noch verschlimmern.

Übertreiben Sie es nicht mit der Fürsorge: Denn dies kann weitere Gefühle der Nutzlosigkeit und Unmündigkeit auslösen.

Versuchen Sie ihn zu aktivieren: Aktivieren Sie die Person, indem Sie positive Erfahrungen steigern. Wenn Ihrem Angehörigen beispielsweise das Gärtnern gefällt, planen Sie mit ihm, das Beet im Garten neu zu bepflanzen.

Vergangenes besser bewältigen: Machen Sie deutlich, worauf man stolz sein kann, und stellen Sie Veränderungen, die ohne eigenes Wollen erforderlich wurden, heraus.

Stellen Sie soziale Kontakte her: Bestärken Sie Ihren depressiven Angehörigen darin, soziale Kontakte aufzubauen, beispielsweise durch einen Beitritt in einem Verein oder die Teilnahme an einem Stammtisch.

Die Familie ist die beste Stütze: Bemühen Sie sich, den familiären Austausch zu verbessern. Sprechen Sie sich auch mit Verwandten und Bekannten ab und organisieren Sie regelmässige Besuche oder Anrufe.

Die Schweizerische Gesellschaft für Angst und Depression empfiehlt auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Die Selbsthilfe hat sich bei Depressionen als Unterstützung und Ergänzung zur Therapie als sehr hilfreich erwiesen. Dies ist vor allem für ältere Menschen wichtig, da man in solchen Gruppen andere Betroffene und deren Angehörige treffen kann. Viele ältere Menschen leiden unter Einsamkeit und in Selbsthilfegruppen können sie Erfahrungen sammeln, aber auch, um von einer Gruppe Gleichbetroffener getragen zu werden.

Medizinische Versorgung

Wenn diese Methoden nicht viel helfen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies kann zunächst der Hausarzt sein, dem Sie alle Ihre Symptome schildern sollten. Er kann Ihnen entweder selbst ein Medikament verschreiben oder Sie an einen Spezialisten überweisen.

Es ist auch sinnvoll, einen Termin mit einem Psychologen oder Psychotherapeuten zu vereinbaren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen, die unter Depressionen leiden, Angst vor einem Psychotherapeuten haben. Der Grund dafür ist die Angst, dass sie in einem psychiatrischen Krankenhaus isoliert werden könnten. Die Angehörigen sollten ihnen erklären, dass ein Facharzt eine umfassende Untersuchung durchführen und ihnen helfen wird, mit ihren Ängsten und Befürchtungen umzugehen.

Fazit

Eine Depression kann nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für seine Familie eine schwere Herausforderung darstellen. Die Hauptsache ist, nicht zu schweigen oder die Zeichen zu ignorieren, sondern als Symptome wahrzunehmen. Die Unterstützung durch Familie und Freunde ist daher beim Erkennen der Krankheit, wie auch deren Bewältigung sehr bedeutsam. Es ist wichtig, daran zu denken, dass die Behandlung Zeit braucht. Das Beste, was Sie für Ihren Angehörigen in dieser Situation tun können, ist, für ihn da zu sein und die medizinische Behandlung zu unterstützen.


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