Kommunikation mit Ihren Enkelkindern
Im Laufe des Lebens sammelt ein Mensch einzigartige Erfahrungen, die er oder sie an die jüngere Generation weitergeben möchte. Wer könnte den Enkeln besser beibringen, wie man sich in einer bestimmten Situation verhält, wie man verschiedene Probleme löst und wie man am besten mit anderen Menschen kommuniziert als die Grossmutter oder der Grossvater?
Im Gegenzug erhalten die Grosseltern die Wärme und Liebe eines Kindes und einen neuen Sinn im Leben. Ausserdem kann das Kind den Grosseltern beibringen, das Leben zu geniessen und in jedem Moment das Gute zu sehen?
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Das bedeutet die Beziehung für die Enkel zu ihren Grosseltern
Viele Kinder haben ihre Grosseltern sehr gern und pflegen eine enge Beziehung zu ihnen. Für die meisten Enkelkinder gehören das Grosi und der Grossvati zu den wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Oft beschreiben sie ihre Grosseltern als herzlich, grosszügig und kameradschaftlich. Besonders geschätzt wird, dass Grossmutter oder Grossvater einfach da sind, Zeit schenken und aufmerksam zuhören. Bei den Grosseltern fühlen sich Kinder stärker im Mittelpunkt und erleben, dass diese in Erziehungsfragen meist weniger streng sind.
Von Anfang an entsteht eine vertraute Bindung zwischen Enkelkind und Grosseltern – eine Beziehung, die dennoch spürbar anders ist als jene zu den Eltern. Für viele Kinder zählen die Grosseltern heute sogar zu den bedeutendsten Bezugspersonen gleich nach Mutter und Vater. Diese besondere Rolle wird auch durch das Generationen-Barometer des Instituts für Demoskopie Allensbach bestätigt.
Was die Grosseltern-Enkel-Beziehung so einzigartig macht
Grosseltern verbringen meist nur begrenzte Zeit mit ihren Enkelkindern. In diesen Momenten schenken sie ihnen jedoch volle Aufmerksamkeit. Oft lesen Grosi und Grosspapi den Kindern beinahe jeden Wunsch von den Augen ab. Sie verwöhnen die Kleinen, unterstützen sie beim Entdecken neuer Fähigkeiten und geben mit ihren Erzählungen und Geschichten Wissen und Erinnerungen weiter. All dies trägt zum Zusammenhalt der Familie bei und vertieft die enge Beziehung zwischen Grosseltern und Enkel.
Die Kinder fühlen sich durch diese ungeteilte Aufmerksamkeit besonders geborgen, wertvoll und ernst genommen. Solche positiven Erlebnisse prägen die Entwicklung der Kinder nachhaltig und stärken ihre Persönlichkeit. Auch viele Jahre später erinnern sich Erwachsene gerne daran zurück: an den Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen, an gemeinsame Rituale wie den wöchentlichen Besuch im Schwimmbad oder an liebevolle Eigenheiten wie die buschigen Augenbrauen vom Grosspapi.
Was passiert, wenn die Grosseltern-Enkel-Beziehung fehlt?
Eine Beziehung zwischen Grosseltern und Enkeln verläuft leider nicht immer reibungslos. Mitunter kommt es zu Spannungen zwischen Eltern und Grosseltern, weil die Kinder von beiden Seiten unterschiedliche Erziehungsstile erfahren. Darunter leiden am Ende alle Beteiligten.
Leben Grosi und Grosspapi weiter entfernt und sehen ihre Enkel nur selten, wirkt sich dies ebenfalls auf die Nähe der Beziehung aus. Persönliche Gesten wie ein Streicheln über die Wange, der vertraute Geruch oder eine herzliche Umarmung lassen sich auch durch modernste Kommunikationsmittel nicht ersetzen.
Faktoren, die sich auf die Beziehung zwischen Grosseltern und Enkelkindern auswirken
Die Psychologen nennen mehrere Faktoren, von denen die Beziehung zwischen den beiden Generationen abhängt.
Entfernung
Grosseltern, die in der Nähe wohnen, haben es leichter, ihre Enkelkinder zu sehen. Ein kleines Kind braucht viel taktilen Kontakt – Umarmungen, Berührungen – und Grosseltern, die in der Nähe wohnen, können von den ersten Tagen an aktiv an der Betreuung des Babys beteiligt sein. Auf diese Weise werden sie zu einem vertrauten Teil des Lebens des Babys.
Die Rolle der Grosseltern in der Familie
Wenn Mama und Papa rund um die Uhr arbeiten oder studieren, wenn ein Kind in einer Ein-Eltern-Familie aufwächst, wird die Betreuung des Kindes oft von der älteren Generation übernommen. Dies prägt die Beziehung zwischen den Generationen.
Die emotionale Bindung
Emotional stehen Eltern und Geschwister dem Kind am nächsten. Die Grosseltern stehen an zweiter Stelle, was angesichts des Altersunterschieds normal ist. Kinder wachsen heran, ihr sozialer Kreis erweitert sich und Gleichaltrige werden immer wichtiger. Die ältere Generation hingegen hat einen engeren sozialen Kreis, so dass Kinder und Enkelkinder an Bedeutung gewinnen.
Darum kümmern sich Grosseltern so gerne um ihre Enkel
In einer engen Beziehung zwischen Grosseltern und Enkeln schenken die Kinder ihren Grosseltern durch neue Eindrücke und Erlebnisse oft frische Energie. Viele Grosseltern empfinden Stolz und Freude, wenn sie an ihre Enkel denken. Eine innige Bindung zu den Enkeln gibt ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden, hält sie jung und verleiht ihrem Alltag neuen Schwung. Manche Grossmütter empfinden ihre Rolle als Grosi sogar bereichernder als die Mutterrolle – denn im Gegensatz zu den Eltern sind Grosseltern in der Erziehung weniger stark eingebunden.
Zudem erfahren ältere Menschen durch ihre Rolle als Grosi oder Grosspapi eine positive gesellschaftliche Anerkennung. Während das Älterwerden in unserer Gesellschaft oft negativ wahrgenommen wird, gilt das Grosselternsein als etwas sehr Wertvolles und Schönes.
Aktive Grosseltern leben länger
Forschende der Edith Cowan University haben herausgefunden, dass sich bei Grosseltern, die ihre Enkel aktiv betreuen, sogar die Lebenserwartung verlängern kann. Die Pflege und Fürsorge für die Enkelkinder wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und kann das Leben der Seniorinnen und Senioren um bis zu fünf Jahre verlängern.
Eine enge Beziehung zu den Enkeln bringt für Grosi und Grosspapi noch weitere Vorteile: Durch die Kinder entdecken sie vieles neu, erweitern ihren Horizont und bleiben geistig sowie körperlich in Bewegung. So hat manche oder mancher über 70 erst durch die Enkel den Zugang zum Internet oder zum Smartphone gefunden – und ist damit Altersgenossen oft einen Schritt voraus.
Grosseltern-Enkel-Beziehung im Wandel der Zeit
Auch Enkel übernehmen mit der Zeit Verantwortung für die Pflege ihrer Grosseltern. Wie jede Beziehung verändert sich auch jene zwischen Grosseltern und Enkeln im Laufe der Jahre. Grosi und Grosspapi werden dabei von fürsorglichen Babysittern über Spielkameraden und Geschichtenerzähler zu Ratgeberinnen und Ratgebern oder gar zu echten Mentorinnen und Mentoren.
Je enger die Bindung bereits in Kindheit und Jugend ist, desto tragfähiger bleibt sie auch dann, wenn die Enkelkinder längst erwachsen sind und eigene Familien haben. So dürfen viele Grosseltern sogar noch das Glück erleben, ihre Urenkel kennenzulernen.