Viele Menschen leiden unter Schwindel, der sie meist von jetzt auf gleich überfällt und in Panik versetzt. Doch zum Glück gibt es Übungen, die helfen, dem Schwindel vorzubeugen. Unser kleines Trainingsprogramm hilft, das unangenehme und lästige Drehen in den Griff zu bekommen.
Warum Übungen gegen Schwindel?
Schwindel (Vertigo) tritt relativ oft auf. Schätzungsweise fast jeder Dritte erleidet einmal im Leben einen mittleren bis schweren Schwindelanfall, wobei die Häufigkeit im Alter steigt. Meist besteht der Schwindel nur vorübergehend, aber es gibt auch Dauerschwindel. Die Ursachen sind mehrheitlich harmlos.
Schwindel kann aber auch auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Zwei bis drei Mal in der Woche können Übungen präventiv gegen Schwindel eingesetzt werden. Dadurch können Sie erreichen, dass ihr Körper die Gleichgewichtsstörungen überwindet und ihr Gleichgewichtssinn gestärkt wird.
Für einen Notfall: Gut zu wissen
Mit einer Limmex Notrufuhr können Sie mit einem einzigen Knopfdruck einen Alarm auslösen. Je nach dem gebuchten Notrufservice erreichen Sie eine Ihrer privaten Kontaktpersonen oder die 24 Std. Notrufzentrale. Über die Sprecheinheit in der Uhr können Sie die benötigte Hilfe anfordern und per GPS kann Ihr Standort lokalisiert werden, damit die Hilfe sie schnellstmöglich erreicht.
Gründe für Schwindelgefühl
Schwindelgefühl kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Hier sind einige häufige Gründe:
Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Ein plötzlicher Blutdruckabfall, auch als orthostatische Hypotonie bekannt, tritt oft beim schnellen Aufstehen oder Aufrichten auf. Der Blutdruck sinkt so stark, dass das Gehirn vorübergehend nicht genügend Sauerstoff bekommt, was zu Schwindel oder sogar Ohnmacht führen kann. Ältere Menschen und Personen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sind besonders anfällig.
Dehydratation
Bei Dehydratation fehlt dem Körper Flüssigkeit, was das Blutvolumen verringert und den Blutdruck senken kann. Das Herz muss härter arbeiten, um Blut zu pumpen, und das Gehirn erhält weniger Sauerstoff, was Schwindel auslösen kann. Ursachen sind häufig zu wenig Trinken, Durchfall, Erbrechen oder übermässßiges Schwitzen.
Innere Ohrprobleme
Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr. Erkrankungen wie der Morbus Menière, eine Vestibularisneuritis (Entzündung des Gleichgewichtsnervs) oder Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) können das Gleichgewicht stören und heftigen Schwindel, oft begleitet von Übelkeit und Erbrechen, verursachen. Bei Morbus Menière sind oft auch Hörverlust und Tinnitus vorhanden.
Medikamente
Bestimmte Medikamente, wie z. B. blutdrucksenkende Mittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Medikamente gegen Krampfanfälle, können als Nebenwirkung Schwindel verursachen. Diese Medikamente beeinflussen entweder den Blutdruck, die Gehirnchemie oder das Gleichgewichtssystem, was zu Schwindelgefühlen führt.
Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie)
Hypoglykämie tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark abfällt, z. B. durch das Auslassen von Mahlzeiten, übermässßige körperliche Aktivität oder bei falscher Medikamentendosierung (insbesondere bei Diabetikern). Das Gehirn benötigt Glukose als Energiequelle, und bei einem Mangel können Symptome wie Schwindel, Zittern, Schwitzen, Verwirrung und Schwäche auftreten.
Anämie (Blutarmut)
Anämie tritt auf, wenn der Hämoglobinspiegel im Blut zu niedrig ist, was bedeutet, dass weniger Sauerstoff zu den Organen, einschliessßlich des Gehirns, transportiert wird. Menschen mit Anämie fühlen sich oft müde, schwach und erleben Schwindel, besonders bei körperlicher Anstrengung. Ursachen sind Eisenmangel, chronische Krankheiten oder Vitamin-B12-Mangel.
Stress und Angst
Psychische Belastungen wie starker Stress oder Angstzustände können das vegetative Nervensystem beeinflussen, was zu Schwindel führen kann. Bei Panikattacken beschreiben Betroffene oft ein Gefühl des Schwebens oder des Kontrollverlusts, das mit Schwindel verbunden ist. Der Schwindel kann durch Hyperventilation oder eine verstärkte Muskelanspannung verstärkt werden.
Migräne
Bei einigen Menschen treten sogenannte vestibuläre Migräne auf, bei denen der Schwindel das Hauptsymptom ist, manchmal auch ohne Kopfschmerzen. Diese Art von Migräne kann über Stunden oder sogar Tage hinweg andauern und wird oft durch Reize wie Licht, Lärm oder bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst. Neben Schwindel können auch Übelkeit und Sehstörungen auftreten.
Herzprobleme
Herzrhythmusstörungen, wie Vorhofflimmern oder Bradykardie (langsamer Herzschlag), können zu einer verminderten Durchblutung des Gehirns führen, was Schwindel verursacht. Auch Herzinsuffizienz oder andere Herzkrankheiten, bei denen das Herz nicht effektiv genug pumpt, können Schwindel auslösen, insbesondere bei körperlicher Aktivität.
Nervenstörungen
Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können das Nervensystem beeinträchtigen und Schwindelgefühle hervorrufen. Bei diesen Erkrankungen werden die Nervenbahnen, die für das Gleichgewicht und die Koordination verantwortlich sind, geschädigt, was zu wiederholtem Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen führen kann.
Schwindel nach Schlaganfall
Schwindelgefühle können ein wichtiger Hinweis darauf sein, ob jemand einen Schlaganfall erlitten hat – umso wichtiger ist es, dies möglichst schnell in Diagnose und Behandlung zu berücksichtigen. Etwa jeder zehnte Schlaganfall mit dem Leitsymptom Schwindel wird zunächst jedoch übersehen.
Ob Schwindel nach einem Schlaganfall auftritt, hängt unter anderem davon ab, in welcher Hirnregion der Schlaganfall aufgetreten ist. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob es sich um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung gehandelt hat. Insbesondere Schlaganfälle im Bereich des Kleinhirns und des Hirnstamms führen sehr oft zu Schwindel.
Schwindel nach einem Schlaganfall ist ein häufiges Symptom, das in den meisten Fällen mehrere Wochen nach dem Schlaganfall-Ereignis besteht und sich mit der Zeit bessert. Viele Menschen klagen aber auch noch Jahre nach einem Schlaganfall über Schwindelzustände, die zum Beispiel in Situationen mit körperlicher Aktivität oder bei starker Konzentration zunehmen.
Diese 20 Übungen helfen gegen den Schwindel
Alle diese Übungen wurden von Krankengymnasten entwickelt, haben sich bei vielen Patienten bewährt und sollten nach Möglichkeit 2 – 3-mal täglich durchgeführt werden. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, selbst gegen ihre Schwindelbeschwerden aktiv zu werden.
Übungen gegen Schwindel im Sitzen
- Bewegen Sie Ihre Augen erst langsam aufwärts und abwärts, dann nach rechts und nach links. Wiederholen Sie die Übung. Sehen Sie dabei einen Finger ihres ausgestreckten Armes an. Nachdem Sie die Schwindelübung langsam durchgeführt haben, führen Sie diese schnell durch.
- Setzen Sie sich für diese Schwindelübung aufrecht hin. Bewegen Sie den Kopf in alle Richtungen. Das heisst aus der Ausgangsposition abwechselnd vorwärts und rückwärts, auf die rechte und linke Schulter neigen und nach rechts und links drehen. Führen Sie die Schwindelübung mal langsam mal schnell aus.
- Wie oben beschrieben, aber bewegen Sie dabei nicht nur den Kopf, sondern auch ihren ganzen Oberkörper. Wiederholen Sie die Kopf-, Schulter- und Rumpf-Drehung je 20x mit offenen und geschlossenen Augen.
- Beugen Sie ihren Oberkörper diagonal nach vorne und fahren Sie gleichzeitig mit der linken Hand über ihren rechten Oberschenkel zum Schienbein. Und umgekehrt. Verflogen Sie dabei ihre Hand mit den Augen.
- Beugen Sie sich im Sitzen 20-mal nach vorne, so als würden Sie einen Gegenstand vom Boden aufheben wollen.
Übungen gegen Schwindel im Liegen
- Legen Sie sich für diese Schwindelübung entspannt auf den Rücken. Bewegen Sie nun ihre Augen in alle Richtungen, das heisst von rechts nach links und von oben nach unten.Auf dem Rücken liegend bewegen Sie ihren Kopf in alle Richtungen, das heisst von rechts nach links und von oben nach unten.
- Auf dem Rücken liegend strecken Sie bei dieser Schwindelübung ihren Arm in die Höhe. Zunächst mit offenen, dann mit geschlossenen Augen und führen Sie den Arm dabei an ihre Nasenspitze.
- Auf dem Rücken liegend ziehen Sie zuerst ihre Beine an und drehen dann ihren Oberkörper nach rechts und nach links. Die Beine und den Kopf sollten sich dabei in die gleiche Richtung bewegen.
- Wie oben beschrieben, aber zusätzlich strecken Sie ihre Arme nach oben und lassen Sie die Bewegung so mitmachen.
Übungen gegen Schwindel im Stehen
- Ziehen Sie bei dieser Schwindelübung abwechselnd ihre Beine im Stand hoch. Gegebenenfalls halten Sie sich mit einer Hand am Bett oder an einem Tisch fest.
- Führen Sie den Storchengang wie bei der vorherigen Übung durch. Aber zusätzlich strecken Sie beide Arme waagerecht nach vorne.
- Markieren Sie für diese Schwindelübung auf dem Boden eine Linie. Zum Beispiel mit Kreppband. Auf dieser Linie laufen Sie zuerst vorwärts und dann rückwärts entlang. Danach gehen Sie auf der gleichen Linie einmal seitwärts von rechts nach links und von links nach rechts entlang. Dabei sollten sich die Beine bei jedem Schritt jeweils überkreuzen. Wiederholen Sie diese Schwindelübung 20-mal.
- Stehen Sie aus dem Sitzen auf. Führen Sie diese Übung 20-mal mit offenen und mit geschlossenen Augen durch.
- Bewegen Sie ihren Kopf in alle Richtungen. Das heisst aus der Ausgangsposition abwechselnd vorwärts und rückwärts, auf die rechte und linke Schulter neigen und nach rechts und links drehen. Führen Sie die Schwindelübung mal langsam mal schnell aus.
- Werfen Sie einen Ball von der einen Hand in die andere Hand. Der Ball sollte sich dabei immer auf Augenhöhe befinden.
Übungen gegen Schwindel im Gehen
- Gehen Sie quer durch einen leeren Raum. Die ersten 10 mal mit offenen und danach 10-mal mit geschlossenen Augen.
- Suchen Sie sich eine schiefe Ebene beziehungsweise einen Abhang. Gehen Sie nun diesen Abhang hinauf und hinunter. Führen Sie diese Schwindelübung 10-mal mit offenen und danach mit geschlossenen Augen durch.
- Gehen Sie, indem ein Fuss unmittelbar vor den anderen gesetzt wird. Mal mit offenen und dann mit geschlossenen Augen.
- Wenn Sie es körperlich schaffen stehen Sie auf einem Fuss. Halten Sie diese Stellung 30 Sekunden lang. Zunächst mit offenen Augen und dann mit geschlossenen.