Eine Uhr, die Leben rettet: Als die Schweizer eine Weltneuheit erfanden

Eine schicke Notrufuhr, mit der man mit nur einem Knopfdruck Hilfe holen kann: 2012 war dies eine Weltneuheit. Und wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Mit dabei war der Elektroingenieur Herbert Bächler. Seine Mission: die Entstigmatisierung von Hilfsmitteln.  

Ob Reissverschlüsse, Sparschäler oder Ricola: Die Schweizer sind bekannt für ihren Erfindergeist – nicht umsonst hat sich der Slogan „Wer hat’s erfunden?“ in die Köpfe eingebrannt. 

Was aber kaum jemand weiss: Auch die Notrufuhr von Limmex, die schon viele Leben gerettet hat, haben Schweizer entwickelt und auf den Markt gebracht. Das ist gerade mal 13 Jahre her. Damals gab es zwar schon Armbänder mit einem roten Notrufknopf. „Diese waren aber so auffällig, dass sie niemand tragen wollte“, erinnert sich Herbert Bächler: „Wer will sich schon als hilfsbedürftig stigmatisieren lassen?“  

Die Entstigmatisierung von Hilfsmitteln

Schon lange bevor sich der Elektroingenieur für das Projekt Notrufuhr einsetzte, beschäftigte er sich mit der Idee, dass Hilfsmittel als intelligente Unterstützung statt als Zeichen von Schwäche angesehen werden sollten: „So fühlen sich die Betroffenen dazu ermutigt, diese anzunehmen und in ihren Alltag zu integrieren.“ 

Doch davon war man 1980 noch weit entfernt, als der damals 30-Jährige nach seinem Doktorat zu Phonak stiess: „Das Unternehmen und die Konkurrenz stellten damals nur Hörgeräte her, die klobig waren und ständig piepten. Kein Wunder, wollte diese niemand tragen.“

Herbert Bächler wusste, dass die Technik schon viel weiter war. Denn als junger Forscher hatte er sich intensiv mit mikrotechnischen Innovationen beschäftigt – also Verfahren, die in kleinen Geräten wie in Uhren oder eben in Hörhilfen zur Anwendung kommen.  

Er und sein Team verbesserten die Phonak-Produkte – heute sind Hörgeräte, die man kaum sieht und komfortabel sind, selbstverständlich. „Dennoch zögern viele Menschen immer noch lange, bis sie sich eines zulegen und meiden aufgrund ihrer Schwerhörigkeit das soziale Leben. Schade!“, sagt Bächler und zeigt auf seine Ohren: „Meine Hörhilfen sind mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Damit kann ich in lauter Umgebung Gesprächen besser folgen als Normalhörige.“ Denn KI filtere sämtliche Störgeräusche raus. 

Wieder näher an die Basis

27 Jahre lang blieb Herbert Bächler der Firma Phonak/Sonova treu – zuerst als Entwickler und dann als CTO in der Geschäftsleitung. Im Alter von 58 Jahren orientierte er sich jedoch nochmals neu: „Ich wollte wieder näher an der Produktentwicklung sein und entsprechende Start-ups unterstützen“, erzählt der heute 74-Jährige mit den grauen Locken und dem jugendlichen Gesicht.  

Für einen Notfall: Gut zu wissen

Sollten Sie eine Limmex Notrufuhr dabei haben, so können Sie in einem Notfall auch diesen betätigen. Mit einem einzigen Knopfdruck erreichen Sie die Notrufzentrale, die mit Ihnen Kontakt aufnimmt und das weitere Vorgehen, zum Beispiel das Entsenden eines Rettungsteams, abstimmt.

Eine Notrufuhr gegen die Vereinsamung

Ein solches Start-Up war damals Limmex, das die Zürcher Pascal Stübi, Pascal Koenig und Sven Carlson gründeten. Den drei Jungunternehmern schwebte eine schicke Uhr vor, mit der man mit nur einem Knopfdruck Hilfe holen kann. 

Die damals herkömmlichen Notrufgeräte funktionieren meistens nur in der Wohnung. Mit der Limmex Notrufuhr konnten jedoch die Träger überall nach Hilfe rufen, also auch wenn sie unterwegs sind.  Ältere Menschen sollten sich dadurch weniger isoliert fühlen und wieder aktiv am Leben teilnehmen können. „Für die Gesundheit ist es so wichtig, seine sozialen Kontakte zu pflegen“, betont Herbert Bächler.  

Die Hilfe ist stets am Handgelenk

Pascal Stübi designte die erste Limmex Notrufuhr mit schlichtem Zifferblatt und Metallgehäuse. Nun musste diese nur noch mit der richtigen Technik ausgestattet werden. Hier halfen den Limmex-Gründern das Knowhow und die Kontakte von Herbert Bächler weiter. 

Im Januar 2012 stellten sie das erste Limmex-Modell vor, das aussah wie eine ganz normale Uhr. Nur hatte sie erstmalig eine integrierte Telefonfunktion. Um diese zu aktivieren, brauchte der Träger nur auf einen Knopf zu drücken und schon wurde er mit einem Angehörigen oder einer Notrufzentrale verbunden. Ebenfalls praktisch: Eine Notrufuhr trägt man stets am Handgelenk, das auch in Extremsituationen oder nach einem Sturz erreichbar ist. Denn: Wer nicht mehr aufstehen kann, schafft es oft nicht mehr zum Telefon oder Notrufknopf.  

Die Limmex Notrufuhr entwickelt sich ständig weiter

Die Markteinführung der Limmex Notrufuhr wurde von den Medien gefeiert und es gab Preise für die Weltneuheit, erinnert sich Herbert Bächler. Trotzdem sollte sie weiterentwickelt und verbessert werden. So kam etwa der Wunsch auf, die Uhr mit einer GPS-Funktion auszustatten, um die Trägerinnen und Träger zu orten. 

Doch dies war leichter gesagt als getan. Denn mehr Funktionen bedeuten bei so einer Uhr auch mehr Technik auf kleinstem Raum. „In der Schweiz war es zu teuer, ein solches Produkt zu entwickeln. Das hätte den Preis der Uhr in die Höhe getrieben“, erzählt Bächler. Also suchten er und das Limmex-Team im globalen Markt nach geeigneten Prototypen und wurden in China fündig. 

Dort gab es bereits Kinderuhren mit Ortungs-Funktion – das ideale Modell für Limmex. „Denn alle anderen Uhren auf dem Markt waren zu gross für den Geschmack unserer Kundinnen und Kunden.“ 

Eine einfache Bedienung kann Leben retten

Mittlerweile ist GPS in den Limmex Notrufuhren selbstverständlich – seit einiger Zeit ermöglicht dies auch Menschen mit Demenz mehr Sicherheit und Freiheit. Obwohl die technische Entwicklung noch lange nicht zu Ende ist, warnt Herbert Bächler davor, die Uhr mit zu vielen Anwendungen zu überladen. Etwa mit der viel gewünschten Sturzerkennung. „In der Praxis funktioniert diese nicht zuverlässig und gibt häufig Fehlalarme.“ 

Für Bächler soll sich die Uhr weiterhin auf die Notruffunktion konzentrieren – nicht nur, weil so der Akku deutlich länger hält. Eine einfache Bedienung kann auch Leben retten: „Denn in einer Notfallsituation können wir uns nicht mehr mit komplizierten Funktionen rumschlagen.“

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