Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine verbotenen Lebensmittel bei Diabetes Typ 2. Doch eine gesunde Ernährung ist entscheidend bei der Behandlung dieser Krankheit. Das bedeutet aber, dass Sie gewisse Produkte sparsam konsumieren sollten. Doch welche sind dies und was sind die Gründe dafür? Dieser Ratgeber liefert eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Diabetes Typ 2 mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Der sogenannte Altersdiabetes wird u.a. durch einen ungesunden Lebensstil verursacht.
- Eine gesunde Ernährung ist wichtig bei der Behandlung der Zuckerkrankheit. Sie kann sogar Medikamente überflüssig machen.
- Denn die Art und Menge der Nahrungsmittel wirken sich direkt auf den Blutzuckerspiegel aus.
- Das bedeutet aber keinen generellen Verzicht. Im Wesentlichen sollten sich die Betroffenen an die allgemeinen Empfehlungen einer gesunden Ernährung halten.
- Zudem sollten sie die Menge an verzehrten Kohlenhydraten im Griff haben und zuckerhaltige sowie Weissmehl-Produkte zurückhaltend geniessen.
Diabetes: Welche Typen gibt es?
Er gehört in den Industrieländern zu den häufigsten Volkskrankheiten: der Diabetes mellitus. Geschätzte 525.000 Menschen in der Schweiz sind von der sogenannten Zuckerkrankheit betroffen, wobei zwischen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes unterschieden wird.
Etwa 90 Prozent leiden unter letzterem – der Altersdiabetes wird auch auf den Lebensstil zurückgeführt und tritt vorwiegend im höheren Erwachsenenalter auf. Leider sind auch zunehmend junge Menschen betroffen. Typ-1-Diabetes wird hingegen bereits im Jugendalter diagnostiziert.
Diabetes Typ 2: Ursachen, Risikofaktoren, Folgen und Behandlung
Ursachen
Damit alle Organe einwandfrei funktionieren, verteilt der Stoffwechsel Zucker im Körper. Dazu wird das Hormon Insulin benötigt, das von der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird. Nach dem Essen wird Insulin ins Blut abgegeben, wenn der Blutzucker ansteigt. Bei Diabetes ist die Wirkung des Insulins gestört, sodass der Blutzucker nicht mehr richtig verwertet wird. Die Folge: Der Zuckerspiegel im Blut wird zu hoch.
Zwar produziert beim Diabetes Typ 2 die Bauchspeicheldrüse genügend Insulin. Dieses kann jedoch an den Organen nicht mehr richtig wirken, was mit der Zeit den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Diabetes Typ 2 wird auch als nicht-insulinabhängiger Diabetes, Altersdiabetes oder erworbener Diabetes bezeichnet.

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Risikofaktoren
Folgende Faktoren können die Insulinresistenz begünstigen:
- Genetische Veranlagung
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Ungesunde Ernährung: zu wenig Ballaststoffe, zu viel Fett und Zucker
- ein höheres Alter
- Rauchen
- Bluthochdruck
Folgen
Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten, vor allem wenn die Insulinresistenz nicht behandelt wird. Zum Beispiel:
- Herz- und Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Probleme mit der Durchblutung der Beine
- Sehprobleme
- Nierenkrankheiten
- Nervenschäden
- Wundheilungsstörungen
- Diabetischer Fuss
Behandlung und Symptome
Der Diabetes Typ 2 wird durch eine Umstellung der Ernährung, Bewegung, Medikamenten und manchmal auch Insulin behandelt. Wichtig ist, den Blutzucker ständig zu überwachen, um das Komplikationsrisiko zu minimieren.
Um die Gesundheit zu erhalten, sollte diese Krankheit am besten frühzeitig erkannt werden. Doch dies ist oft nicht der Fall, da im Frühstadium kaum Symptome auftreten. Erst mit dem Fortschreiten der Erkrankungen kann es u. a. zu einem Schwächegefühl, starkem Durst, trockener Haut, Wundheilungsstörungen oder einem geschwächten Immunsystem kommen.
Wie kann eine gesunde Ernährung bei Diabetes Typ 2 helfen?
Eine gesunde Ernährung ist entscheidend bei der Behandlung von Diabetes Typ 2. Sie kann sogar Medikamente überflüssig machen. Denn die Art und Menge der Nahrungsmittel wirken sich direkt auf den Blutzuckerspiegel aus.
Ausserdem kann eine Ernährung das Körpergewicht regulieren und das Risiko von Komplikationen reduzieren. Allerdings bedeutet eine gesunde Ernährung bei Diabetes Typ 2 keinen generellen Verzicht. Das Verbot von gewissen Lebensmitteln gilt als überholt.
Wichtig ist auch, dass es nicht “den Ernährungsplan” gibt. Sprechen Sie am besten mit einer Fachperson und passen Sie Ihre Ernährung individuell an.
Im Wesentlich sollten sich Menschen mit dieser Erkrankung an die allgemeinen Empfehlungen einer gesunden Ernährung halten. Das heisst, sie sollte vollwertig und abwechslungsreich sein. Wenn Sie möglichst unverarbeitete Lebensmittel mit viel Nährstoffen und Ballaststoffen konsumieren, haben Sie schon viel für Ihre Gesundheit getan.
Zusätzlich können Sie noch auf folgende Faktoren achten, um Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten:
1. Kohlenhydrate: Kohlenhydrate werden bei der Verdauung in Zucker umgewandelt, was sich erheblich auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Deshalb müssen Diabetes-Typ-2-Betroffene die Menge an aufgenommenen Kohlenhydraten im Blick haben und über den Tag verteilen. Sonst können Blutzuckerschwankungen auftreten.
2. Proteine (Eiweisse): Proteinreiche Lebensmittel halten lange satt, was zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beiträgt. Ausserdem helfen sie, die Muskeln zu erhalten und aufzubauen.
3. Kombination: Der Blutzuckerspiegel steigt in der Regel weniger schnell an, wenn Sie kohlenhydratreiche Nahrungsmittel mit Nahrungsfasern, Fett oder Protein kombinieren.
4. Glykämischer Index: Wer Diabetes Typ 2 hat, sollte Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) bevorzugen. Dazu zählen Hülsenfrüchte, Gemüse und Vollkornprodukte. Denn diese werden langsamer verdaut, was sich weniger auf den Blutzucker auswirkt.
5. Zucker: Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Konsumieren Sie diese deshalb sparsam und am besten im Rahmen einer Mahlzeit.
6. Ballaststoffe: Greifen Sie zu Nahrungsmitteln, die reich an Ballaststoffen sind. So stabilisieren zuckerarmes Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte den Blutzuckerspiegel, machen länger satt und tragen zur Gesundheit bei.
7. Fette: Fette haben zwar keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Trotzdem sollten Sie für Ihre Gesundheit nicht übermässig viel Fett konsumieren und pflanzliche Öle wie Raps- und Olivenöl wählen. Auch Omega-3-Fettsäuren sind empfehlenswert, die z.B. in fettreichen Fischen enthalten sind.
8. Regelmässige Mahlzeiten: Empfohlen werden drei Hauptmahlzeiten und allenfalls eine bis drei kleine Zwischenmahlzeiten. Bei den Hauptmahlzeiten sollten kohlenhydratreiche sowie proteinreiche Nahrungsmittel und Gemüse konsumiert werden.
9. Getränke: Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee. Zuckerhaltige Getränke oder Alkohol sollten Sie allerdings sparsam konsumieren. Dies gilt auch für Fruchtsäfte. Nehmen Sie beispielsweise lieber Äpfel statt Apfelsaft zu sich.
10. Energiezufuhr: Übergewicht kann Diabetes verursachen oder verschlimmern. Es hilft also, dieses zu reduzieren und die Energiezufuhr anzupassen. Übergewichtige Diabetiker können ihren Blutzucker bereits reduzieren, wenn sie einige Kilos verlieren.
Welche Lebensmittel sind nun bei Diabetes Typ 2 verboten?
Auch wenn eine gesunde Ernährung wichtig bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 ist, gibt es keine verbotenen Lebensmittel. Strenge Verbote gelten als überholt. Trotzdem sollten Sie einige Produkte sparsam konsumieren, um Ihren Blutzucker unter Kontrolle zu haben.
Dazu gehören vor allem Kohlenhydrate. In Massen können Sie dabei zwar Vollkornprodukte und Kartoffeln konsumieren. Zurückhaltender sollten Sie hingegen bei Weissmehlprodukten, geschältem Reis, Pommes frites, Kartoffelstock oder Fertiggerichten sein. Auch Mais und Süßkartoffeln sind zuckerreich.
Freier Zucker lässt den Blutzucker ansteigen. Dazu zählen alle Zuckerzusätze – also nicht nur Haushaltszucker, sondern auch Honig, Sirup und Fruchtzucker. Geniessen Sie also Süssigkeiten mit Mass oder lassen Sie sie ganz weg. Denn sie haben in der Regel wenig Nährstoffe.
Und was ist mit Süssstoffen oder Zuckerersatzprodukte? Auch diese sollten Sie nicht in rauen Mengen essen. Besser ist es, sich langsam an weniger Süsse zu gewöhnen.
Bevorzugen Sie auch beim Obst zuckerarme Sorten. Dazu gehören Beeren, Äpfel, Zitrusfrüchte, Pfirsiche oder Melonen. Ananas, Bananen, Birnen oder Trauben sind hingegen zuckerreich.
Massvoll geniessen sollten Sie fettreiche Milch- oder Fleischprodukte. Fette erhöhen den Blutzucker zwar nicht, aber für die allgemeine Gesundheit und die Gewichtskontrolle ist es wichtig, hier zurückhaltend zu sein.
Das gilt auch beim Alkohol, denn der übermässige Konsum ist für Diabetiker risikoreich. Geniessen Sie diesen also mit Massen und gezielt und möglichst zu einer Mahlzeit, da dies weniger zur Unterzuckerung führt.
Mengen: Wie viel sollten Diabetiker essen?
Jeder Mensch benötigt unterschiedlich viele Kalorien. Deshalb ist es immer individuell, wie viel jemand essen sollte. Sprechen Sie am besten mit einer Fachperson. Diabetiker können sich aber an folgende Richtwerte halten, um sich gesund zu ernähren. Diese Verzehrmengen sind für die aufgeführten Lebensmittel pro Tag empfehlenswert:
- Getränke: 1 bis 2 Liter ungezuckerte Getränke
- Gemüse und Früchte: 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst in verschiedenen Farben – eine Portion entspricht 120 Gramm.
- Kohlenhydrate: Täglich 3 Portionen Getreideprodukte, Hülsenfrüchte oder Kartoffeln. Das sind z.B.: 75 bis 125 g Brot, 60 bis 100 g Hülsenfrüchte oder 45 bis 75 g Teigwaren/Reis/Knäckebrot.
- Protein: 3 Portionen (vorzugsweise fettarme) Milchprodukte. Zusätzlich 1 Portion Fisch/Fleisch, Tofu (100 – 120 g), Eier (2 – 3), Käse (30 g – 60 g) oder Quark (150 – 200 g).
- Fett: 2 – 3 Esslöffel pflanzliches Öl; 20 – 30 g ungesalzene Nüsse und zusätzlich circa 10 g Butter, Margarine und Rahm.
- Süssigkeiten und Alkohol: in Massen oder gar nicht. Berücksichtigen Sie den Kohlenhydratgehalt.
Fazit: Verbotene Lebensmittel gibt es nicht
Schokolade, Zucker oder Weissbrot: Solche Lebensmittel waren für Diabetiker für lange Zeit tabu. Solche Restriktionen gelten heute als überholt. Trotzdem sollten Menschen mit Diabetes Typ 2 die genannten Produkte mit Massen geniessen und auf eine gesunde Ernährung achten.
Essen Sie also ausreichend Gemüse und zuckerarmes Obst, setzen Sie bei den Kohlenhydraten auf Vollkornprodukte und kombinieren Sie diese mit einem eiweisshaltigen Produkt. Denn wer vollwertig und zuckerarm isst, kann die Krankheit erfolgreich bekämpfen – häufig werden dadurch sogar Medikamente überflüssig. Auch regelmässige Bewegung und die Kontrolle des Körpergewichts können helfen, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten.